EuroCUT Tipps und Tricks

Tipp 7: „Flex-Cut - Stanzfunktion: EuroCUT-Treiberoptionen i. V. m. einem Rollenplotter”

Begriffserläuterung:

Summa-Flexcut-Grafik-3d.png   Flex-Cut - kurz für: Flex(ible)-Cut; Begriff wird von Summa (Plotterhersteller) verwendet. Mimaki spricht von „Half-Cut”.

Flex-Cut: Flexibles Schneiden - Flexibel deshalb, weil mit 2 Schneidedruckwerten und variablen Schneidelängen parametrisiert wird. Es gibt einen Schneidedruck für das Durchschneiden (Through-Cut) des Materials und des Trägers und einen zweiten Schneidedruckwert für das so genannte Kiss-Cut, bei dem nur das Material selbst und nicht der Träger mit geschnitten wird.

Einsatzbereich:

Der Einsatzbereich ist die Produktion von aus Folie oder Karton (nur eingeschränkt möglich) herausnehmbarer Nutzen, wie z. B. Aufklebern. Dieser Einsatzbereich ist eigentlich eine Domäne für Flachbettcutter, aber auch mit Rollenplottern neuester Generation wie z. B. dem Summa S-Class T mit Tangentialmesser lässt sich eine solche Produktion aufbauen. Diese Funktion lässt sich sowohl mit OPOS-Sensor, als auch noch schneller und genauer mit einer OPOS-Kamera (OPOS-CAM) der S-Class-Serie realisieren.

Eignung für Rollenplotter:

Grundsätzlich muss der Schneideplotter diese Option anbieten. Summa und Mimaki unterstützen in den professionellen Plotterserien hardwareseitig diese Funktion. Ob ein Rollenplotter für einen speziellen Workflow geeignet  ist, hängt in ersten Linie vom Material, in zweiter Linie von der Größe der Nutzen und in dritter Linie von den Möglichkeiten der Schneidesoftware ab, die solche Workflows unterstützen muss, ab. EuroCUT 6 hat alle Funktionen, die für sensorbasierte Systeme (OPOS, OPAAL) erforderlich sind. Als professionelle Softwarelösung die kamerabasierte Systeme ansteuert, sei hier OptiSCOUT Front-End von EUROSYSTEMS erwähnt. Ausführlich siehe: www.optiscout.de.

Grenzen:

Grenzen sind hauptsächlich dort, wo das Material z. B. starker Karton nicht adäquat von einem Rollenplotter transportiert bzw. aufgewickelt werden kann und Materialien, bei denen ein Schneidedruck von 600g nicht ausreichend ist, um sie zu durchtrennen. Dieser Einsatzbereich bleibt Flachbettcuttern vorbehalten.

Schritt für Schritt-Anleitung

1. Schritt: Zuweisung des Schneidemodus in der Layer-Toolbar

Vorbereitung:

Der Job wird mit EuroCUT Professional 6 oder Basic 6 vorbereitet, wie in Tipp: „OPOS-Schneiden - Aufkleberproduktion mittels Plotter mit optischem Sensor” ausführlich beschrieben.

Hier die Kurzfassung: Unter Einsatz der Spezialfunktionen 1. Konturfunktion, 2. Klonen, 3. Mehrfachkopien und 4. Justiermarken setzen wird der Job zum Drucken vorbereitet. Das Drucken kann direkt aus EuroCUT 6 erfolgen, wenn Pjannto RIP oder PosterPrint als Druckprogramm installiert sind. Wenn ein anderes RIP als die genannten im Einsatz ist, ist der EPS (OPI)-Export zu benutzen, um die Jobdaten zum Drucken aufzubereiten.


Abb. 1: Zur Ausgabe vorbereiteter Job in EuroCUT Professional 6 - Layer-Toolbar mit Werkzeugwahl

2. Schritt: Kiss-Cut Parameter einstellen

In den Layer-Einstellungen ist ein geeigneter Schneidemodus auszuwählen s. blaue Markierung. Die Grundeinstellung des Werkzeugs ist in der Liste der Ausgabe-Parameter voreinzustellen. Der schwarze Layer wurde für die Objekte ausgewählt, die im Kiss-Cut-Modus bearbeitet werden sollen. Das rote Häkchen zeigt an, dass eine Werkzeugzuordnung erfolgt ist.

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Abb. 2:  Setup des Werkzeugmodus: Kiss-Cut

3. Schritt: Flex-Cut Parameter einstellen

In den Layer-Einstellungen ist der Flex-Cut-Schneidemodus auszuwählen s. blaue Markierung. Die Grundeinstellung des Werkzeugs ist in der Liste der Ausgabe-Parameter voreinzustellen. Der magentafarbene Layer wurde für die Objekte ausgewählt, die im Flex-Cut-Modus bearbeitet werden sollen - hier die magentafarbene Außenkontur.

Hinweis: Hier sollte auch die Grundeinstellung für die Schneidelänge mit Flex- und normalem Druck eingestellt werden. Die Schneidelänge bestimmt die Länge der Stege, die stehen bleiben müssen, damit der Nutzen nicht aus dem Trägermaterial herausfällt.

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Abb. 3: Setup des Werkzeugmodus: Flex-Cut mit Druck und Schneidlängen

4. Schritt: Treiber-Parameter im Schneidedialog einstellen

Im Schneidedialog ist der Modus „Flex-Cut” auszuwählen. Hier ist insbesondere auf die in der Abb. 4 blau unterlegten Parameter zu achten. Diese Parameter sind nur sichtbar, wenn der entsprechende Schneidemodus ausgewählt wurde (hier: Flex-Cut).

Hinweis: Die in dem Schneidedialog sichtbare Flex-Cut-Grafik ist im Programm nicht! enthalten. Sie soll lediglich verdeutlichen, welche Parameter gemeint sind.


Abb. 4: Setup der Flex-Cut Parameter (Grundeinstellung siehe Abb. 3)

5. Schritt: Ausgabe auf dem Schneideplotter

Nach dem Betätigen des Ausgabe-Buttons wird der Job mit diesen Werten geschnitten. Das Ergebnis dieser Ausgabe sind perforierte, herausnehmbare Nutzen.

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